Deckung verloren – Vertrauen verspielt
Seit den 1970er Jahren hat das Loslösen von Geld von physischem Gegenwert ein freischwebendes Währungssystem geschaffen, das Vertrauen, Bilanzmechanismen und Erwartungen grundlegend verändert. Diese historische Entwicklung ist mehr als Geldgeschichte: Sie fungiert als starke Metapher für das, was heute in vielen Organisationen und Gesellschaften passiert. Wenn formale Vorgaben, Strategien und Governance zu bloßen Symbolen werden, ohne reale Verankerung in gelebter Praxis, gleichen Unternehmen Währungen ohne Deckung — und das hat Folgen für Leistung, Legitimität und Stabilität.
Kernthese und historische Analogie
Der Bruch mit einem gedeckten Geldsystem schuf ein Umfeld, in dem Wert zunehmend durch kollektives Vertrauen und kurzfristige Marktstimmungen bestimmt wird. In Organisationen entspricht das dem Zustand, in dem auf dem Papier formulierte Strategien, Leitlinien und Kontrollen bestehen, aber de facto keinen Halt bieten. Es entsteht eine Lücke zwischen Repräsentation und Umsetzung — eine Lücke, die opportunistisches Handeln, kulturelle Ersatzlogiken und Rechenschaftslosigkeit fördert.
Parallelen: Zahlungsmittel und Unternehmensrealität