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Unternehmensnachfolge - Ist doch einfach
So denkt sicher mancher Unternehmer, wenn er (oder sie) über einen Verkauf des eigenen Lebenswerks nachzudenken beginnt. Vergessen wird oft, wie schwierig es sein kann einen passenden Nachfolger zu finden. Genau diese Suche kann durchaus eine längere Zeit in Anspruch nehmen, besonders wenn es um einen externen Kandidaten geht, weil eine interne Lösung, aus welchen Gründen auch immer, nicht möglich ist.
Die große Herausforderung: Loslassen
Weiterhin ist die beabsichtigte Unternehmensübergabe oft mit vielen Emotionen belastet. Unternehmer, die über eine lange Zeit die Geschicke des Unternehmens gelenkt haben, tun sich oft sehr schwer damit „loszulassen“. Es bedarf einer gründlichen Analyse des bestehenden Umfeldes des Unternehmers bzw. der Unternehmerin, um zukünftige Aktivitätsmöglichkeiten aufzuzeigen. Letztendlich hängt sehr viel vom Einfühlungsvermögen des die Übergabe begleitenden Experten ab.
Selbstbefragung vor dem großen Schritt
Vor der Entscheidung zur Übergabe des Unternehmens stellt sich nicht selten der Übergebende z. B. derartige Fragen:
- Soll ich mein Unternehmen weiterführen oder mich nach einem Nachfolger umsehen?
- Ist es die richtige Zeit, mein Unternehmen in andere Hände zu geben?
- Habe ich die mir wichtigen Positionen meiner Zielsetzung erreicht?
- Welcher Nachfolger könnte der Richtige sein?
- Ist es besser ein Familienmitglied oder einen externen Kandidaten damit zu betrauen?
- Ist mein Unternehmen bereit für die Übergabe?
- Wie wird mein Unternehmen in die Zukunft geführt?
- Was geschieht mit meinen Angestellten? Kunden? Lieferanten?
- Was mache ich nach meinem Ausscheiden?
- Werde ich noch gebraucht?
- Wie viel ist mein Unternehmen wert?
Was es zu beachten gilt, wenn die Verkaufsentscheidung gefällt ist
Der gewünschte Kandidat sollte auch Branchenerfahrungen aus dem Gebiet, in dem das Unternehmen tätig ist, besitzen. Zu beachten ist ebenfalls die Verbindung zu den bestehenden Lieferanten und Kunden. Eine Darstellung des Unternehmens zur Findung möglicher Interessenten sollte durch einen „Teaser“ publiziert werden, in dem das Geschäftsmodell, Bilanzen, Kennzahlen sowie Vertriebsaktivitäten und -gebiete, Personalstand und Örtlichkeit genannt sind. Hierbei ist es ratsam, nicht zu detaillierte Darstellungen zu publizieren, bevor nicht eine Vertraulichkeitsvereinbarung vorliegt. Auch sollte das personelle Umfeld genau analysiert werden, denn letztlich muss der Übernahmekandidat mit dem bestehenden Personal zukünftig als Team zusammenarbeiten.
Nächster Schritt: Die Finanzierung
Entscheidet der aktuelle Eigentümer sich zu der Übergabe, an welchen Kandidaten auch immer, ist die Finanzierungsfrage aktuell.
- Kann der Käufer den Kaufpreis stemmen?
- Muss ich von meinen Vorstellungen Abstand nehmen?
- Wie gestaltet sich die Zahlung? Einmal Zahlung oder Raten?
Nicht unerwähnt bleiben sollte der zeitliche Faktor. Oft genug zieht sich der Übergabeprozess über mehrere Monate hin. Dieses muss bei der Planung in den gesamten Prozess eingerechnet werden.
Die Vertragsabwicklung und die erfolgte Zahlung sind das Finale des Übergangs. Jetzt heißt es für den bisherigen Unternehmer, und seine Familie, eine neue Aufgabe zu finden und zu erledigen. Auch hier besteht, sofern gewünscht, die Möglichkeit, den Berater des Vertrauens für diese Lebensphase einzuschalten.
Bildhinweis: © Fotolia #168292037, REDPIXEL
BMS - Michael F. Böhne – eMail:
Partner im Verbund beratender Unternehmer (VBU)
Lektorat:
Katharina Daniels (Journalistin und Kommunikationsberaterin)
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Kommentare 1
Hallo Michael, sehr gute Übersicht zum Prozess der Nachfolge. Nachfolge beginnt mit Gründung des Unternehmens