Globale Risiken im Blick - Volatilität wird zum Dauerzustand

Globale Risiken im Blick - Volatilität wird zum Dauerzustand

Der internationale Handel steht vor einer strukturellen Zeitenwende. Protektionismus, politische Fragmentierung und strategischer Opportunismus prägen zunehmend die Märkte. Protektionistische Zölle, Exportbeschränkungen und divergierende Regulierungen bedrohen globale Lieferketten ebenso wie regionale Konflikte und wachsende militärische Spannungen. Die Weltordnung driftet in ein fragmentiertes, multipolares System, in dem Unternehmen sich nicht mehr auf stabile Rahmenbedingungen verlassen können. Wer bislang auf nahtlos integrierte Wertschöpfungsketten setzte, muss sich nun in einer Welt rivalisierender Großmächte, nationaler Industriepolitik und erhöhter Sicherheitsrisiken behaupten. 

Grafik Geopolitik

Industrie- und Sicherheitspolitik verschmelzen

Die Grenzen zwischen Industrie-, Technologie- und Sicherheitspolitik verschwimmen. Schlüsseltechnologien wie Halbleiter, Künstliche Intelligenz und Cloud-Infrastruktur werden zunehmend als strategische Machtfaktoren betrachtet. Regierungen steuern Kapitalflüsse, Technologieexporte und kritische Rohstoffe gezielter als je zuvor. Gleichzeitig entwickeln sich Daten, digitale Infrastruktur und KI-Systeme zum Kern nationaler Souveränität. Das Resultat: ein digital fragmentierter Weltmarkt, in dem jedes Land eigene Standards und Sicherheitsanforderungen setzt. Für exportorientierte Unternehmen entstehen daraus neue Compliance-Pflichten, steigende Kosten und verzögerte Marktzugänge.

REPORT: TOP 10 RISKS FOR BUSINESSES IN 2026 (INSIGHT FORWARD)

GLOBAL RISK MANAGEMENT SURVEY (AON)

Mittelstand im globalen Spannungsfeld

Über 75 % der mittelständischen Industrieunternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten sind im Außenhandel aktiv. Fast die Hälfte agiert als sogenannte Two-Way Trader – also mit internationalen Absatz- und Beschaffungsmärkten. Diese enge Verflechtung macht den deutschen Mittelstand besonders anfällig für geopolitische Schocks.

Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen KMU:

  • Geopolitische Risiken systematisch analysieren
  • Prioritäten und Handlungsoptionen definieren
  • Organisatorische Resilienz aufbauen

Geopolitische Kompetenz wird zur Kernkompetenz unternehmerischer Führung.
Wer Risiken früh erkennt, kann proaktiv gegensteuern und Chancen gezielt nutzen – bleiben Sie auch im geopolitischen Herausforderungen handlungsfähig.

Weitere Beiträge zum Thema im VBU Blog:


Dirk Müller VBU Partner in Shanghai
MBA; Dipl.-Pol. (International Relations)



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