Zukunft Robotik - Automatisierung neu gedacht

Zukunft Robotik - Automatisierung neu gedacht

Die Robotik entwickelt sich rasant weiter und revolutioniert zahlreiche Branchen. In der industriellen Fertigung wurden 2024 weltweit über 0,5 Millionen neue Industrieroboter installiert, wobei der Großteil in Asien zum Einsatz kommt - jeder zweite in Chinas Fertigung (1). Besonders beeindruckend ist die bereits hohe Roboterdichte in Südkorea, die bei etwa 1.000 Robotern pro 10.000 Beschäftigte liegt (1), dahinter liegen Singapur, China, Deutschland und Japan, die USA liegen nur auf Platz 10.

Die Implementierung der letzten Jahre wurde durch sinkende Preise für Robotik getrieben, ermöglicht durch die Reduktion der Herstellungskosten (-40% Reduktion der BOM-Kosten auf 2023 (2)), durch Skaleneffekte und hohen Wettbewerbsdruck unter den Robotik-Herstellern.

Weiteres Wachstum wird erwartet, so sagen 46% der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer, dass sie neben KI vor allem in Robotik investieren wollen (3). Über 700 Tausend neue Roboter könnten so bis 2028 pro Jahr in der Industrie neu in Einsatz kommen (1).

Die zukünftige Durchdringung der Fertigungen mit Robotern wird von diesen Faktoren getrieben:

  • Die zunehmende Kundenzentrierung der Robotik. Roboter werden einfacher zu konfigurieren, modular und kostengünstiger, was ihre Verbreitung weiter fördert
  • Sprachsteuerung erweitert die Nutzergruppe und senkt die Einstiegshürde
  • Neue KI-basierte Lernmethoden ersetzen die Notwendigkeit für individuelle Programmierung und erleichtert die Bedienung (Bsp. Helix – Vision-Language-Action Model von Figure AI).
  • Verbesserte Sensorik verbessert die Manövrierfähigkeit, die Erkennung von Gegenständen oder auch das Greifen von fragilen Gegenständen und erhöht so die Einsatzfähigkeit von Robotern.

All diese Aspekte kommen besonders in einem Feld zum Tragen: den humanoiden Robotern. Diese Humanoiden werden zunehmend stärker, beweglicher, selbstlernend und damit autonomer. Nicht verwunderlich, dass in diesem Bereich enorme Wachstumszahlen prognostiziert werden.

Bis 2050 könnte der Markt für humanoide Roboter ein Volumen von 5 Billionen USD erreichen (4). Dies entspräche bis zu 10 Milliarden Roboter, die Menschen ähneln und sich wie Menschen verhalten. (4)

Die weitere Entwicklung wird auch durch sozio-ökonomische Faktoren getrieben:

Ein enormer Innovationswettlauf der Industrienationen gegeneinander, Bemühung um weitere Optimierung der Effizienz/ Erhöhung des Outputs in Fertigungsbetrieben und steigende Ansprüche an Qualität, Präzision und Lieferzeiten setzen Hersteller unter Druck neue und bessere Automatisierungslösungen zu implementieren. Dazu kommen Fachkräftemangel, steigende Lohnkosten, steigende Ansprüche an den Schutz von Arbeitern und der Trend zum Near-Shoring.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einsatz von Robotik in der Fertigungsindustrie eine Vielzahl an Chancen eröffnet. Die Zukunft der Produktion in Deutschland kann durch intelligente Automatisierung nicht nur resilienter, sondern auch nachhaltiger und menschlicher gestaltet werden und sichert den Industriestandort im globalen Wettbewerb.

Quellen:

  • IFR, 2025
  • Goldmann Sachs, 2025
  • pwc, 2025
  • Morgan Stanley, 2025

Autor: Caroline Schliephake (Bayern)



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