2025 ist ein Schlüsseljahr für China – mit weitreichenden globalen Implikationen. Es markiert nicht nur das Ende des 14. Fünfjahresplans, sondern auch den Übergang in eine neue Phase wirtschaftspolitischer Steuerung. Schon jetzt laufen in Peking die Vorbereitungen für den 15. Fünfjahresplan (2026–2030), dessen offizielle Verabschiedung auf den „Two Sessions“ im März 2026 erwartet wird. Schon jetzt sendet die chinesische Führung klare Signale – mit weitreichenden Implikationen für die globale Wirtschaft: Steigenden geopolitischen Spannungen und einen sich zuspitzenden Handelskonflikt mit den USA, soll mit einer konsequenten Industriepolitik begegnet werden.
China’s 2026-30 plan is in the works – and it addresses weak links exposed by US trade war (SCMP)
Die zentralen strategischen Ziele lauten:
- Unabhängigkeit von externen Schocks (Self-Reliance) – nicht zuletzt angesichts der angespannten Beziehungen zu den USA und geopolitischer Unsicherheiten,
- Fokus auf Schlüsseltechnologien – unter anderem durch die AI Plus-Initiative und Investitionen in sogenannte New Quality Productive Forces,
- Förderung der Binnenkonjunktur – als Wachstumstreiber und Stabilitätsanker.
Gerade mittelständische Unternehmen mit internationaler Ausrichtung, Aktivitäten in China oder enger Einbindung in globale Lieferketten stellt dies vor strategische Herausforderungen.
Wer die industriepolitischen Prioritäten Chinas nicht proaktiv beobachtet und strategisch bewertet, läuft Gefahr, zentrale Entwicklungen zu übersehen – mit potenziell weitreichenden Folgen für Investitionen, Partnerschaften und Wettbewerbsfähigkeit.
Regulatorische Eingriffe, neue Standards in Bereichen wie digitale Governance, Nachhaltigkeit und Technologie-Förderung verändern das Marktumfeld in China tiefgreifend – und wirken sich zunehmend auf globale Wertschöpfungsketten aus.
Die Lehren aus Made in China 2025 und dem darauffolgenden “China-Schock“ haben deutlich gemacht: Wer zu spät reagiert, verliert nicht nur wirtschaftliche Chancen, sondern auch strategische Handlungsfähigkeit im internationalen Geschäft.
Aktuelle Links zum Thema:
- VDMA fordert schärferen Umgang mit China (Industrie Anzeiger)
- Ist Schwarz-Rot gewappnet für den Umgang mit China, Marina Rudyak? (The Pioneer Briefing Podcast)
Dirk Müller, VBU Partner Shanghai
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(Bild: Dirk Mueller)