Denken Sie in Knappheiten oder Möglichkeiten? 

In meinen Projekten erlebe ich immer wieder die Herausforderungen von Unternehmen, Ihre Rendite abzusichern oder zu erhöhen. Der akute Handlungsbedarf resultiert oft daraus, dass der Leidensdruck immer höher wird oder – noch schlimmer – es erste Liquiditätsprobleme gibt.

Bei der Ursachenforschung stellt sich häufig heraus, dass die vorhandenen Probleme nicht nur mit dem Umfeld (Markt, Wettbewerbsumfeld, Konjunktur, etc.) zu tun haben, sondern dass auch viele Probleme „hausgemacht“ sind. Dies können ein zu geringer Umsatz, hohe Personal- und Strukturkosten, hohe Einkaufspreise, eine zu grobe Kalkulation, unzureichend organisierte Geschäftsprozesse, mangelnde Digitalisierung u. v. m. sein.

 

Wie konnte es dazu kommen?  

Nach meiner Erfahrung hat dies häufig mit dem Denken in Knappheiten statt in Möglichkeiten zu tun. Verbesserungen im Unternehmen sind häufig mit Investitionen und somit mehr oder weniger hohen Kosten verbunden. Vor derartigen Investitionen schreckt man oft zurück, weil man entweder den Nutzen nicht sieht, zu einer negativen Kosten-Nutzen-Einschätzung kommt oder weil man grundsätzlich Hemmungen hat, in neue Betriebsmittel (auch Software) oder Schulungen der Mitarbeiter zu investieren.

Es gibt hier also nicht nur eine betriebswirtschaftliche, sondern auch eine psychologische oder kulturelle Komponente. Die Frage ist, ob die Geschäftsleitung grundsätzlich eher in Knappheiten oder in Möglichkeiten denkt. 

 

Hier ein paar Beispiele für das Denken in Knappheiten statt in Möglichkeiten: 

Solide Einführung einer Unternehmenssoftware/ERP-System inkl. umfassender Schulung sämtlicher Mitarbeiter?

  • könnte bei guter Umsetzung 
    - die Geschäftsprozesse erheblich vereinfachen und beschleunigen 
    - Auswertungen erleichtern (bessere Steuerung des Unternehmens möglich) 
    - Mitarbeitern viele umständliche manuelle Arbeiten abnehmen 
    - die Schlagkraft des Unternehmens erheblich erhöhen 
    - im Ergebnis Personal(-Kosten) in erheblichem Umfang einsparen 
    aber? 

  • Ist auch eine große Kostenposition 
    - Einführung und Betrieb, aber auch umfassende(!) Schulung aller(!) betroffenen Mitarbeiter erfordern erhebliche finanzielle Mittel 

  • häufiges Vorgehen: 
    - keine Unternehmenssoftware/ERP-System oder eine stark unzureichende Einführung 
    - aus Kostengründen werden nur einzelne Teile oder Module eingeführt 
    - Schulung einiger Mitarbeiter, dies z. T. nur in geringem Umfang, etc.
  • häufiges Ergebnis: 
    - Die Unternehmenssoftware – sofern beschafft und eingeführt - läuft „eher schlecht als Recht“ 
    - die Geschäftsprozesse sind z. T. umständlicher und zeitraubender als vorher 
    - Auswertungen sind nicht einfacher, z. T. sogar umständlicher als vorher 
    - Mitarbeiter haben die gleichen oder andere umständliche manuelle Arbeiten 
    - im schlimmsten Fall steigen die Personalkosten, auch durch Krankheit, Fluktuation, etc.

Einführung einer Unternehmensdatenbank zur Recherche potentieller Kunden? 

  • könnte bei guter Umsetzung 
    - den Vertriebsprozess stark strukturieren und vereinfachen 
    - würde zu einem guten, auch regionalen Überblick über potentielle Kunden führen 
    - man könnte potentielle Kunden wesentlich einfacher identifizieren 
    - auf längere Sicht ggf. auch den Umsatz erheblich steigern 
    aber? 

  • Ist auch eine große Kostenposition 
    - die konsequente Nutzung einer entsprechenden Datenbank und die daraus resultierende aktive Marktbearbeitung erfordern viel Zeit und damit erhebliche personelle Ressourcen 

  • häufiges Vorgehen: 
    - keine Unternehmensdatenbank 
    - Identifikation von potentiellen Kunden über Suchmaschinen, Social Media, analoge Branchenverzeichnisse, Messeauftritte o. ä. 
    - Volumen/Umfang an potentiellen Kunden bleibt unbekannt 

  • häufiges Ergebnis: 
    - Aufwand für die Identifizierung neuer potentieller Kunden, die man noch nicht kennt, ist erheblich 
    - die Umsätze bleiben weit hinter den Erwartungen zurück 
    - im Ergebnis hat das Unternehmen geringere Einnahmen / eine schlechtere Kapazitätsauslastung und ggf. auch ein unbefriedigendes Betriebsergebnis

Diese Beispiele ließen sich noch nahezu beliebig fortsetzen.

 

Wie geht man damit um? 

Mein Vorschlag: Üben Sie sich darin, mehr in Möglichkeiten als in Knappheiten zu denken. 

Das bedeutet nicht, dass Sie ohne Planung / Kalkulation / ROI-Betrachtung unkritisch in Unternehmenssoftware inkl. Schulung, eine Unternehmensdatenbank oder weitere Dinge investieren sollten. Jede Investition muss genau mit potentiellen Vor- und Nachteilen und einer detaillierten Kosten-Nutzen-Betrachtung, im Zweifel einer genauen Kalkulation / ROI-Betrachtung abgewogen werden.

Machen Sie aber nicht den Fehler, aus zu großer Skepsis die Knappheiten (finanzielle Ressourcen für eine Investition, Schulungsaufwand für Mitarbeiter, Personalaufwand bei Nutzung einer Investition, etc.) zu hoch und die Möglichkeiten zu gering einzuschätzen. Das kann sich zu einem späteren Zeitpunkt erheblich negativ auf Ihr Unternehmen auswirken.

Wenn Sie den Eindruck haben, dass auch in Ihrem Unternehmen die Knappheiten bei Investitionen eher zu hoch und die Möglichkeiten eher zu gering eingeschätzt werden und Sie Wert auf den „Blick von außen“ legen, sprechen Sie mich gerne an. Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen. 

Kontaktdaten: 

Oliver Unterburger – CONSULTING 

Beratung für kleine und mittelständische Unternehmen

Frankenstr. 50, 95448 Bayreuth

Tel.: 0157 75742240

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