Sie haben etwas zu sagen, etwa in Ihrem Blog, und Sie möchten, dass es die Welt erfährt: Via Social Networks verbreiten Sie Ihre Botschaft in weite Kreise hinein – aber auch und gerade hier gilt: Gewusst wie; auch in der virtuellen Welt gibt es ganz eigene Gesetze gelungener Kommunikation...Weiterlesen

Ein kleines Kompendium, Teil 3: Das Blog in den Social Networks promoten

Mittlerweile gibt es so viele virtuelle Plattformen des sich-Zeigens und gesehen-Werdens, dass vor allem denjenigen, die nicht der digitalen Generation angehören, der Überblick recht rasch verloren geht. XING, Twitter, Facebook, LinkedIn und später dazugekommen Google+ gehören heute bereits zu den Klassikern unter den Social Networks, das macht sich auch bei deren Nutzern bzw. deren Lebensalter bemerkbar. Facebook etwa hat als Lieblingsplattform der ganz jungen Menschen schon länger ausgedient. Hier tummeln sich zunehmend die älteren Jahrgänge, 50plus ist in diesem Netzwerk heute keine Seltenheit mehr.

Es ist wie im wahren Leben: Heute annektieren Ältere zunehmend Gewohnheiten der Jungen –Weißhaarige auf dem Skateboard sind durchaus kein außergewöhnlicher Anblick mehr – mit der Folge, dass die Jungen sich neue Nischen suchen, in denen sie sich abgrenzen können. Snapchat, Instagram, Pinterest etc. sind nur ein paar Namen, denen in rascher Veränderungsgeschwindigkeit weitere angesagte Plattformen folgen und folgen werden.

 Wie plaudere ich in Social Networks?

Warum der kleine Ausflug in die sozialen Aspekte der Social Networks? Menschliches Denken und Verhalten mit allen Facetten des immer Gleichen einerseits und der Anpassung an Entwicklungen andererseits spiegelt sich in der virtuellen Welt – dies gilt nicht minder für die menschliche Kommunikation als ein Ausdruck unseres Miteinanders. Sinn und Zweck der Social Networks ist Kommunikation. Und hier treffen wir auf eine herausfordernde Mixtur aus im Menschen verankerten Gesetzmäßigkeiten des Umgangs miteinander mit Regeln, die der virtuellen Welt entstammen.

Weniger Push, mehr Pull

Wie gehen wir miteinander um? Was erwarten wir uns vom Austausch mit anderen? Es gibt wohl keinen Menschen, der in seinem Leben nicht der Plaudertasche begegnet ist, dem Gegenüber, das die Antwort des anderen vorrangig als kurzen Impuls nutzt, um im eigenen Redefluss fortzufahren. Tiefergehendes Interesse an Antworten: Null. In den Social Networks zeigt sich dieser Typus in reinen Push-Botschaften. Er verkündet seine Botschaften der Welt da draußen, in rascher Abfolge und ohne Bezug zu nehmen auf das, was die anderen posten, dem Pull-Prinzip. Gerade dies aber, der Dialog, ist prägendes Merkmal von Netzwerken, in den virtuellen Social Networks nicht minder als im analogen Austausch.

Miteinander zwitschern auf Twitter

Nehmen wir Twitter: Man mag diese Plattform nutzen für reines Verkünden etwa neuer Blogbeiträge; dann aber ist mindestens das Anteasern des Links ein wichtiges Element. Stellen Sie sich vor, Sie seien Psychologe und haben gerade einen Blogbeitrag zum Thema Persönlichkeitsmerkmale geschrieben. Einleitungen wie „interessanter Blogbeitrag von XYZ“ animieren mit höchster Wahrscheinlichkeit keinen anderen Plattformbesucher, in der Fülle der einströmenden Neuigkeiten ausgerechnet diesen Link zu öffnen. Formuliert indes als Frage, die Ihre Netzwerkkontakte ganz persönlich anspricht (bspw. „Wie erkenne ich, was mich besonders macht?“) ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich einige angesprochen fühlen: Wer möchte nicht etwas Besonderes sein und sich aus der Masse herausheben? Das Stichwort heißt: Individualisieren und Emotionen ansprechen!

Interesse zeigen in den Social Networks

Mit diesem Ansprechen Ihres Gesprächspartners irgendwo da draußen im virtuellen Universum hat ein Dialog begonnen; verfeinern Sie das virtuelle Gespräch, indem Sie schauen, was denn die anderen so äußern auf dieser Plattform. Nehmen Sie Kontakt zu anderen auf, favorisieren Sie Beiträge, wenn sie Ihnen gefallen, retweeten Sie, idealerweise mit Ihrem Kommentar versehen – und nutzen Sie die Chance (aber nur, wenn es passt (!)) in Ihren Kommentar eigene Links einzubetten. Es ist in Social Networks nicht anders als im analogen Leben: Sie werden recht rasch Bekanntenkreise aufbauen, im besten Fall werden diese vielleicht sogar zu Geschäftspartnern oder echten (!) Freunden im realen Leben.

Anteasern in Social Networks: Einfallsreichtum wird belohnt

Inhaltlich ähnlich (doch unter anderen formalen Bedingungen) sieht ein Anteasern bei XING und LinkedIn aus. Hier ist der Platz für einleitende Bemerkungen nicht limitiert. Doch Vorsicht: lassen Sie sich dadurch nicht zu Endlossermonen verleiten oder gar zu einem bereits teilweisen Wiedergeben Ihres Blogbeitrags. Sinn und Zweck ist es, den XING-Besucher auf den angeteaserten Text neugierig zu machen. Wenn Sie hier gleich alles vorwegnehmen, ist die Spannung weg! Es geht also um schriftsprachlich abgewandelte Einführungen in ein tiefergehendes Thema, die lieber kürzer und zugleich aussagekräftig sind. Ein Ankündigungstext bei XING sollte im Maximum 2000 Zeichen nicht überschreiten. Kürzer ist hier besser! Wer nun übrigens meint, den Text zum Anteasern identisch bei den gängigen Plattformen einstellen zu können, um sich die Arbeit jeweils neuer Formulierungen zu sparen, der kann hier rasch eines Besseren belehrt werden. Da viele in mehreren Netzwerken unterwegs sind, wird dies schnell bemerkt und Phantasielosigkeit erzeugt keine positive Resonanz; wichtiger aber ist: Auch die den Social Networks zugrunde liegenden Rechnersysteme lernen und erkennen immer rascher Plagiate; identische Formulierungen können rasch als ein solches eingestuft werden – mit unangenehmen Folgen wie bspw. einer Herabstufung in der Google Suchliste.

Wichtig: Wann tauche ich wo auf?

Abschließend noch zu einem wichtigen „das sollte ich wissen“ für die letztendlich sinnvolle Nutzung von Social Networks: Wie im analogen Leben zählt auch hier das Erscheinen zum richtigen Zeitpunkt! Es gibt mittlerweile Forschungen zu den optimalen Zeiten pro virtueller Plattform; hier ein paar weiterführende Links; natürlich ist es im Endeffekt immer eine Sache des Ausprobierens.


Katharina Daniels (VBU-Bundespartnerin) ist von Haus aus Journalistin (Zeitungs- und Onlineredakteurin) und arbeitet seit vielen Jahren als Kommunikationsberaterin für Geschäftsführungen, Vorstände und Einzelunternehmer.

Weitere Teile der Serie:

Blogbeitrag adressatengerecht schreiben
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Adressatengerecht schreiben: Textkompetenz lernen
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Adressatengerecht schreiben: Mit dem Blog Aufmerksamkeit wecken
https://vbu-berater.de///vbu-berater.de/blog/adressatengerecht-schreiben-mit-dem-blog-aufmerksamkeit-wecken